Strahlenresistente Gläser

Strahlenresistente Gläser

Der Glashersteller SCHOTT bietet eine Vielzahl von strahlenresistente Gläser mit unterschiedlichen Brechzahlen und Dispersionseigenschaften an, die sich sehr gut für den Einsatz in Umgebungen mit hoher Strahlenbelastung und Radioaktivität, wie zum Beispiel im erdnahen Orbit und im Weltraum eignen. Im Gegensatz zu strahlenresistente Gläser sind gewöhnliche optische Gläser in Objektiven und anderen optischen Instrumenten für einen Einsatz im Weltraum nicht geeignet. Die von der Sonne ausgehende radioaktive Strahlung (Elektronen, Ionen, Neutronen und Gammastrahlung) würde durch ihre hohe Energie die Bindungen im Glasnetzwerk derartig aufbrechen, dass die optischen Gläser nach kurzer Zeit trüb und bei weiterer Strahlenbelastung braun und undurchsichtig würden.
Optische Gläser lassen sich aber durch Zugabe von Cerium gegen den durch Ionenstrahlung hervorgerufenen Verlust der optischen Durchlässigkeit stabilisieren. Das hinzugefügte Cerium verändert die intrinsische Farbe des Glases von weiß hin zu einer gelblichen Färbung und die Durchlässigkeitsgrenze wird in einen höheren Wellenlängenbereich verschoben. Ziel ist die Optimierung des Cerium-Gehalts, um eine höhere Stabilität gegenüber aggressiver Strahlung zu erreichen und gleichzeitig die intrinsische Färbung des Glases, besonders im sichtbaren Spektralbereich, möglichst gering zu halten. Die Strahlungsresistenz variiert je nach Glas-Typ und ist bei einigen Typen bemerkenswert hoch, wie z.B. BK7G18 und LF5G19, und haben im Erdorbit eine Lebensdauer von bis zu 10 Jahren.
Die strahlenresistente Gläser BK7G18, LF5G19, LF5G15, K5G20, LAK9G15, F2G12, sowie SF6G05 decken einen ausreichend großen Bereich an Brechzahlen und Dispersion ab, so dass es möglich ist, optisch korrigierte und hochwertige Objektive zu fertigen.

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